Ein Tag bei Almut Köhnen
von Britta Bäcker
„Von der dünnwandigen Beute zum bienengerechten Habitat“
Am Samstag, dem 12. Oktober 2019, haben sich zehn Bienenfreunde aus Krefeld, dem Kreis Viersen und dem Großraum Köln auf den Weg nach Wesel-Bislich zu Almut Köhnen begeben. Sie blickt inzwischen auf eine 17-jährige Erfahrung als wesensgemäße Bienenhalterin zurück. Almut hat an diesem herbstgoldenen Tag inspirierende Einblicke in ihre Bienenwelt, Durchbrüche, Niederlagen aber auch Empfindungen gewährt. Durch die offene Gesprächsatmosphäre wurde über viele brisante Themen konstruktiv und zum Wohle der Bienen diskutiert.
Almut hat den Tag anschaulich und praxisnah gestaltet: In der vorbereiteten „Tour“ hat sie die Teilnehmenden zu unterschiedlich gedämmten Bienenwohnungen, einer Klotzbeute, Schließrähmchen und der Nestduftwärmebindung, dem Aufbau eines Klimadeckels, einem Beutenboden als Biotop, einem Nähkurs von Strohschieden bis hin zum Schiffer-Tree (einer Baumhöhlensimulation) geführt.
Zwischendurch sind immer wieder die Forschungsergebnisse vom Verhaltensbiologen Thomas D. Seeley eingeflossen. Hier einige Beispiele, die sich förderlich auf die Gesundheit der Bienen auswirken: weiträumiger Abstand zwischen den Bienenstöcken, kleine und gedämmte Bienenbehausungen, minimale Eingriffe, Bienen leben hoch.
Während der gemeinsamen Mittagspause haben sich einige Interessierte von der Honig-Massagepraxis und den von Almut liebevoll hergestellten Bienenprodukten ein Bild gemacht.
Der Blick der Niederrheinerin ist jederzeit nach vorne gerichtet. Aktuell steht sie an einem Punkt, an dem sie sich die Frage stellt, wie sie ihren persönlichen Weg hin zu einer artgerechten Bienenhaltung gestalten kann. Spätestens mit den ersten Veröffentlichungen von Torben Schiffer war Almut klar: „Umdenken zieht auch verändertes Handeln nach sich.“
Am Ende des Tages waren sich die Teilnehmenden einig, dass sich alle mitgebrachten Fragezeichen in Antworten verwandelt haben – dadurch aber wieder neue Fragen aufgekommen sind, die in einem inneren Entwicklungsprozess beantwortet werden wollen.
Zweifelsfrei ist jede/r Einzelne mit konkreten Ideen und Handlungsempfehlungen nach Hause gefahren, wie der eigene Stand im Sinne der Bienen optimiert werden kann.
Almut Köhnen summt im großen Netz unter www.bienen-klaenge.de.
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Bericht von Britta Bäcker
Mellifera-Regionalgruppenleitung „Naturwabe Niederrhein“